Loslassen oder Festhalten?

Wir müssen Menschen, die niemals etwas dafür taten, um weiterhin Teil unseres Lebens zu sein, loslassen und ziehen lassen. Diese Menschen, für die wir nur eine Zeit lang gut genug waren und die uns Zeit und Mühe kosteten. Loslassen erfordert Mut, aber wir sollten dies nicht als Ende, sondern als einen Anfang betrachten.

 

Wir wachsen an unseren Aufgaben und Anforderungen. An unseren Problemen und Lösungen. Jeden Tag! Um aber weiterhin wachsen zu können, müssen wir uns hin und wieder von bestimmten Dingen lösen, damit uns Besseres widerfahren kann. Unser Leben ist ein stetiger Fortschritt, der uns jeden Tag viel abverlangt. Und in unserem Fortschritt ist es niemand und nichts wert, dass wir deswegen auf der Stelle treten! Noch darf uns niemand so herunterziehen, als wäre er ein riesiger Stein, der nach unten fällt und wir an ihm hängen und von ihm nach unten mitgerissen werden!

 

Wer uns nicht wertschätzt, uns Schaden zufügt und unser Selbst zerstört, sowohl unsere Existenz als auch uns als Person, behindert uns daran, zu wachsen. Im Leben kommt man immer irgendwann an einem bestimmten Punkt, an dem es besser ist, einfach loszulassen.

 

Wir sollten nicht an der Vergangenheit festhalten, nicht an dem, was gestern war, denn was vergangen ist, ist vergangen. Derjenige, der nicht loslassen kann und will verschlimmert seinen Schmerz und bleibt in diesem Zustand gefangen. Die Folge daraus ist: man kann die Gegenwart nicht genießen und man hindert sich selbst daran, wieder glücklich zu werden.

 

Wer Wut, Zorn und Groll hegt, ist ein Gefangener derjenigen Person, die einem Schaden zufügte. So einfach ist das. Wer für unsere Wut verantwortlich ist und Zielscheibe unserer Verachtung wird, macht aus uns einen Sklaven unserer eigenen negativen Gefühlswelt. Jemandem zu vertrauen fällt uns oft schwer. Es kommt uns vor, als ob wir uns selbst verraten würden, denn wir geben nach und fühlen uns als Opfer. 

 

Doch Vergebung ist eine große mutige Handlung, die wir nur durchführen können, wenn wir erneut Vertrauen in uns selbst haben. Niemand ist so stark, wie eine Person, die dazu in der Lage ist, demjenigen zu verzeihen, der ihr Schmerzen bereitete. Denn dadurch zeigen wir, dass die Angst überwunden ist, der Feind nicht mehr gefürchtet wird und wir uns frei fühlen.

 

Ich bin noch am Anfang dieses Weges und versuche jeden Tag, den Mut und die Kraft zu haben, um den Menschen zu verzeihen, die mir mein Leben lang körperlichen und seelischen Schmerz bereitet haben. Sie sind es nicht wert, Teil meiner Gedankenwelt zu sein.

 

Wenn sich eine Tür schließt öffnet sich ein Fenster oder sogar ein Tor

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